Oktober 2014. Eine kleine Stadt im Süden Baden-Württembergs. Iris und Arne nehmen einen Flüchtling auf. Er kommt aus dem Norden Afghanistans und heißt Zar, Abkürzung von Zarduscht oder Zarathustra. Und damit kommt der Zarathustra von Nietzsche ins Spiel.
Arne hat als junger Mann versucht, die DDR zu verlassen, Zar ist aus Afghanistan geflüchtet. Das müsste sie eigentlich verbinden, aber je länger sie zusammen wohnen, desto mehr entfernen sie sich voneinander. Zar träumt mit Nietzsches Zarathustra von einem Gott, der tanzen kann, Iris von Verwandlungen und Arne ist angezogen vom Willen zur Macht.
In ihrem Roman wird die Spaltung unserer Gesellschaft, die sich im Umgang mit geflüchteten Menschen selbst im familiären Umfeld zeigt, von Katrin Seglitz so aufgegriffen, dass Privates und Politisches ineinanderfließen und zu Literatur werden. Dies alles verknüpft die Autorin dabei klug mit der Philosophie Nietzsches, der im Roman sogar seine leibhaftigen Auftritte hat.
Katrin Seglitz ist in München geboren. Sie hat Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte studiert und lebt als freischaffende Schriftstellerin seit 1994 in Ravensburg. Sie veröffentlichte in Zeitschriften und Anthologien. „Zarathustra kam an einem Donnerstag“ ist ihr dritter Roman.